Exam week & Prasentation

 

 

Moi,

 

ich habs doch tatsächlich geschafft, einen nächsten Blog Eintrag innerhalb einer Woche zu machen.

 

Meine Deutsch Klausur war im Prinzip wie unsere Englisch Arbeit aufgebaut, nur länger. Als erstes sollten wir in einem Lückentext die Lücken füllen, es ging darum, ob man mir, mich, sich usw. schreiben muss. Dann gab es ein Leseverstehen, ein Hörverstehen, eine Übersetzungsaufgabe, ein kleines Diktat und zum Schluss mussten wir einen Aufsatz schreiben. Das Hör- und Leseverstehen und das Diktat waren sehr leicht, genau wie der Lückentext. Das Hörverstehen war übrigens sehr deutlich und langsam gesprochen, also meine lieben Englischlehrer in Deutschland, wo bekommt ihr eure Hörverstehensaufgaben her, denn die sind nicht so entspannt. Nein, Spaß, als Muttersprachlerin war das aber wirklich sehr entspannt und fast komisch, genau wie bei dem Diktat. Dabei handelte es sich übrigens nur um 5 Sätze. Da wir die komplette Klausur mit unseren Laptops geschrieben haben, dass macht man hier so, konnte jeder die Dinge in seinem eigenen Tempo und Zeitpunkt anhören mit den Kopfhörern und so ist man nicht daran gebunden die Aufgabe als erstes zu machen. Die Sätze vom Diktat konnten wir uns unendlich oft anhören, aber die beiden Texte von dem Hörverstehen nur zwei Mal. Bei dem “Aufsatz” am Ende sollten wir mindestens 700 Wörter schreiben, aber wir konnten natürlich auch mehr schreiben, wenn wir wollten. Wie durften und auch zwischen zwei Themen entscheiden. Die Deutscharbeit lief also sehr gut, außer bei dem Übersetzungsteil, einmal fünf Sätze vom Finnisch ins Deutsche und dann fünf andersherum. Da ich in einem Deutschkurs war, wo das Niveau sehr hoch war, konnte ich da nämlich nicht mehr als ein paar Wörter übersetzen.

 

Am Montag habe ich dann “Musik geschrieben”, also wir haben keine Klausur geschrieben, wir sollten einfach um 10 Uhr da sein, dann hat uns unsere Lehrerin bis 11:30 was über die Finnische Folk Musik erzählt, dann hatten wir Mittagspause bis 12 Uhr und dann haben wir einen neuen Song gespielt, ich habe da tatsächlich mein erstes Mal in Finnisch gesungen. Unsere “Klausur” war also eigentlich nur eine etwas längere Musikstunde mit Mittagspause.

 

Und dann kam Dienstag. Ich habe das Gefühl, Mathelehrer sind echt überall gleich grausam. Ihr müsst euch vorstellen, unsere Schule beginnt normalerweise nicht vor 8:30 Uhr, außer Donnerstags, da beginnt sie um 8:15, wann fing die Mathe Klausur an? Um 8 Uhr. Ich saß kein Mal, seit ich in Finnland bin vor 8:15 in einem Klassenraum. Das eigentlich Problem was ich mit der Zeit hatte war, dass ich um 6 Uhr aufstehen musste, damit ich um 6:35 los zu meinem Bus laufen konnte, der um 6:51 los gefahren ist. Ich bin auch noch nie so früh aufgestanden in Finnland. Dann komm ich da endlich in der Schule an, muss mir noch meinem Laptop organisieren mit dem ich die Klausur schreiben kann, da ich dafür einen Laptop von der Schule bekomme, und war dann endlich im Mathe-Flur. Unsere Klasse hat nämlich mit zwei anderen Klassen zusammen Mathe geschrieben. In jedem der drei Räume saß dann einer der Lehrer und es waren alle Tische, wie in Deutschland auch, in Reihen aufgestellt, mit dem Unterschied, dass die Blickrichtung vom Lehrerpult weg ist, das war bei der Deutschklausur auch so, und auf jedem Tisch lag eine Karte mit einer Farbe, nie dieselbe Farbe nebeneinander und das in jedem Raum. Jeder Lehrer hat dann eine Farbe und du setzt dich dann an einen der Tische mit der Farbe deines Lehrers, also auch in den Räumen, in denen dein Lehrer nicht sitzt. Ich saß zum Glück in dem Raum von meinem Lehrer und ich durfte auch mein Handy zum Übersetzen der Aufgaben benutzen. Übrigens im Flur war einfach eine Kaffeebar aufgebaut mit Milch, Zucker und auch Keksen für alle SchülerInnen, die Mathe schreiben. Hallo Deutschland, wo ist meine Kaffeebar vor der Matheklausur? Es war auf jeden Fall sehr cool und hat meine Laune verbessert. Wir durften frühestens um 10:30 Uhr und spätestens um 12 Uhr abgeben, also mindestens 2 ½ Stunden Mathe. Ich habe tatsächlich noch nie so eine lange Matheklausur geschrieben, ich hab glaub ich um 10:35 Uhr abgegeben. Danach bin ich dann Mittagessen, ja shame on me, es war erst 10:35, aber ich hatte Hunger und es gab ab 10:30 Uhr essen.

 

Mittwoch hatten wir dann die “Klausur” in unserem Technik Kurs, wie haben in Kleingruppen Rätsel gelöst und sind durch die Schule gerannt, da hatte ich dann auch schon wieder vor 11 Uhr Mittagessen, start der “Klausur” war um 9:30, wir hätten aber auch erst zu 10:30 Uhr kommen, dass konnten wir uns aussuchen.

 

Donnerstag waren wir dann bei unserem “Sportexam” in Hervanta, ein Stadtteil von Tampere, im Wald und sind gewandert, dann haben wir ein Lagerfeuer gemacht und Finnen sind einfach anders. Unsere Lehrerin hat nichts dergleichen gesagt, aber ein paar mehr hatten einfach Marshmallows und Würste zum Grillen mit.

 

Der Sportunterricht war insgesamt übrigens anders als in Deutschland, wir haben jede Unterrichtsstunde etwas anderes gemacht: Gruppenspiele, Pesäpallo, Badminton, Frisbee Golf, Fußball, Hürdenlauf, Basketball, Fitnesstest, Orientierung im Wald mit einer Karte, Trampolin Park und Golf. Es war also sehr abwechslungsreich. Übrigens haben viele Grundschulen und Mittelschulen (5.-9. Klasse) Geschlechtergetrennter Unterricht.

 

Wir schreiben ja alle Klausuren mit dem Laptop, dazu bekommt man eine USB-Stick, auf dem dann das Abiti-Programm ist, auf das die Lehrer die Klausuren hochladen können. Jeder Schüler und jede Schülerin hat einen eigenen USB-Stick und dazugehörige Zugangsdaten. Wenn man dann auf die Klausur zugreifen möchte, bekommt man in der Stunde der Klausur einen Code, damit man in die Klausur kommt. Auf dem Stick sind nur bestimmte Programme verfügbar, so dass man nicht spicken kann. Während der Klausur kann man auch jeder Zeit sich Kopfhörer aufsetzen (normale Kopfhörer, die man in den Laptop stecken kann und man auch von der Schule bekommt) und sich Entspannungsmusik anmachen, die auch auf dem Stick in dem Abiti-Programm ist.

 

 

 

 

Während dieser beiden Prüfungswochen habe ich dann auch noch eine Präsentation über mich und mein Leben in Deutschland in meinen beiden Rotary Clubs gehalten, um mich nochmal ein bisschen mehr vorzustellen. Beide liefen ziemlich gut, ich habe am Anfang mit ein paar Sätzen auf Finnisch angefangen und dann auf Englisch weiter gemacht. (Moi, olen Freya Riecken ja olen kuusitoista vuotta vanha. Minä tulen saksa. Suomessa asun Orivedellä. Käyn koulun Tampereella Sammon Keskuslukiolla. Saksan pääkaupunki on Berlini. …. Minun kotoisin Cloppenburgista, ala saxista.) Ich könnt ja mal herrausfinden, was das heißt, ein y liest man wie ein ü.

 

Ich sollte tatsächlich nur 15 Minuten für die Präsentation brauchen, bei dem einen Club habe ich dann mit den ganzen Zwischenfragen fast 40 Minuten geredet und bei dem anderen Club fast 30 Minuten.

 

 

 

 

Ein weiterer Unterschied in Finnland sind die Leute, die in Cafes, Restaurants oder in allgemeinen Läden arbeiten. In Deutschland ist es ja normalerweise so, dass sie anfangen schneller und “gestresster” arbeiten, wenn es eine lange Schlange an Leuten gibt, hier in Finnland bleiben die einfach ganz entspannt, als gäbe es damit keinerlei Stress. Es hat tatsächlich etwas entspannenderes dadurch im allgemeinen, manchmal ist man aber auch einfach nur richtig genervt davon, wenn sich niemand beeilt wenn die Schlange lang ist.

 

Und hier ist nocheinmal ein Bild, wie ich meine Präsentation halte.


Kommentare

Eine Antwort zu „Exam week & Prasentation“

  1. Avatar von Steffen Kosian
    Steffen Kosian

    Liebe Freya, ich bin gerade in Kienbaum im Olympiastützpunkt.
    Dann fliege ich nach Varna, um mit Ketlene zu feiern und danach nach Cottbus. Ich werde Dich dort sicher sehr vermissen. Ich freue mich total, dass es Dir so gut gefällt. Das Bild ist sehr schön. Man könnte meinen da steht eine junge Lehrerin vor der Klasse 😉.
    Liebe Grüße Steffen

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