Erste Schul Periode

So Moi,

und willkommen zurück zu einem neuen Blogeintrag. Die erste Periode ist jetzt tatsächlich schon fast vorbei. In Finnland gibt es ja statt zwei Halbjahre fünf Perioden und am Ende jeder Periode gibt es eine Prüfungswoche, oder eher eineinhalb Wochen. Genau die hat am Mittwoch (18.09.) angefangen. Auf dem Stundenplan gibt es immer Codes von 1-7 auf den man dann die Fächer hat, also maximal 7 Fächer in einer Periode, jeder Code bekommt dann ein Tag für die Prüfung und da ich auf dem ersten und zweiten Code kein Fach habe hatte ich Mittwoch und Donnerstag erstmal schön Schulfrei und da wir Erstklässler auf dem Lukio sind, ist die erste Prüfungswoche auch noch ein wenig entspannter, besonders für mich. Theoretisch muss ich gar keine Klausur mitschreiben, nur wenn ich will, da ich ja keine Noten bekommen muss, aber ich habe mich dazu entschieden, alles mitzuschreiben, wobei das, wie schon gesagt, ziemlich entspannt wird. Am Freitag schreibe ich Deutsch als Fremdsprache und da bin ich echt gespannt. Montag steht Musik an, aber unsere Musiklehrerin war so:”Ja, also wir schreiben keine Prüfung, also keine Sorge.” Dienstag dann Mathe und mein Mathelehrer kam in der letzten Stunde zu mir und hat mich gefragt ob er mich benoten soll und ich meinte, dass er das nicht unbedingt muss und ja, jetzt habe ich die offizielle Erlaubnis in der Matheklausur mein Handy zum übersetzen zu benutzen, natürlich auch nur dafür, aber ich finde es schon ziemlich cool und entspannt. Mittwoch schreiben wir die Klausur in unserem Technikkurs, da weiß ich tatsächlich noch gar nicht was das bedeutet, also mal gucken, was wir machen müssen. Donnerstag haben wir unser “Sportexam”, wir laufen irgendwohin, essen Mittagessen und das wars.

Und dann beginnt tatsächlich schon die zweite Periode, die erste hat sich echt kurz angefühlt und ich freue mich auf die zweite Periode. Ich habe letzte Woche auch mit meinem Oppo den Stundenplan geplant, er ist jetzt ein wenig voller als vorher, da ich ein Fach mehr habe. Also habe ich immer von 10-14:40 Uhr Schule, außer Montags und Dienstags, da habe ich bin 15:35 Schule und alle zwei Wochen Donnerstags um 8:45 Uhr. Als Fächer habe ich Kunst, Englisch, Deutsch, Geografie (ich brauchte was zum Lücken Füllen), Mathe (es gab zwei Optionen einmal Basic Mathe und mehr Fortgeschrittenes Mathe, ich habe mich für letzteres Entschieden) und ich bin im Chor. Darauf freue ich mich tatsächlich am meisten und unsere Musiklehrerin ist super lieb, also noch ein weiterer Pluspunkt, aber ich habe auch ein wenig Angst vor den Finnisch Songs, die wir vermutlich singen werden. Denn es ist relativ schwer etwas zu singen, was ihr in eurem Leben noch nie gesehen geschweige denn ausgesprochen habt, aber ich kann mir auch vorstellen, dass mir das beim Finnisch lernen helfen kann.

Von allen Fächern in der Letzten Periode hat mir definitiv der Musikunterricht gefallen, wir haben in der letzten Stunde einen Finnischen Folk Song gespielt und ich habe da ein traditionelles Finnisches Musikinstrument ausprobiert, Kantele. Der Folk Song heißt “levan Polkka”, ihr könnt euch den ja Mal anhören, vermutlich werdet ihr den kennen, es gibt eine, ich glaube, japanische oder koreanische Version davon, die ziemlich bekannt war vor ein paar Jahren. Wir haben dann auch versucht das Ganze zu singen, ihr könnt es ja auch Mal versuchen, ich habe glaub ich so drei Wörter mitgesungen (viel zu schnelles Finnisch, was ich größtenteils noch nie gehört habe). Außerdem habe ich in der letzten Periode ein wenig gelernt, wie man Lieder mit dem Klavier begleitet, also meine Lehrerin hat mir gezeigt, was ich machen soll und dann habe ich mit ein paar anderen die Klavierbegleitung gemacht.

Zur Schule gibt es sonst nichts mehr zu sagen, außer dass ich definitiv schon mehr über Computernutzung gelernt habe, als in Deutschland.

 

Neben der ganzen Schule habe ich bis Ende November einen Finnisch Kurs von 0-A1, immer dienstags und donnerstags von 17:50 bis 19:20 in Tampere an der Sampola, das ist glaube ich so eine Art Fachhochschule. Den Finnisch Kurs und das Buch, das wir brauchen, bezahlt mir meine Organisation. In dem Kurs sind wir ca. 26 Leute und ich bin die jüngste, ein großer Teil kommt aus der Ukraine und der Rest von überall. Ich habe relativ viel mit drei Frauen aus meinem Kurs zu tun. Sie kommen aus Japan, Thailand und Australien und die ersten beiden sind, glaube ich, auch die nächst jüngsten mit ungefähr Anfang zwanzig. Unsere Lehrerin kann sechs Sprachen fließend sprechen und erklärt uns alles auf Englisch und Russisch, also lern ich nebenbei auch noch ein wenig russich. Da wir oft Sachen versuchen vom Finnisch zu unserer Sprache und zurück übersetzen sitzen eigentlich alle mit jemanden, der dieselbe Sprache spricht, ich bin aber die einzige Deutsche, deshalb mache ich das mit der Australierin in Englisch. Das trägt nicht wirklich gut zu meinem Deutsch-Englisch Problem bei, aber egal. Es wird übrigens nur schlimmer, ich muss nämlich manchmal echt nachdenken, ob meine Sätze in Deutsch Sinn machen und irgendwie ist es auch nicht mehr so ein viel zu schnelles Deutsch, was ich so spreche, vor allem, da ich am meisten Deutsch in meinem Deutschkurs in der Schule spreche und da natürlich langsamer reden muss. Dafür fängt mein Englisch an, zu schnell zu werden, aber bis jetzt hat sich noch niemand beschwert. Insgesamt macht der Finnischkurs aber echt Spaß. Zwischen Schule und Kurs habe ich immer ein paar Stunden Zeit in den es sich nicht lohnt nach Hause zu fahren, aber da kann ich in der Fachhochschule chillen, es gibt eine Bücherei, ein E-Piano und WLan, also alles was man braucht um sich ein paar Stunden irgendwie beschäftigen zu können.

Ein Nachteil hat das ganze natürlich schon, da der Kurs so spät ist bin ich dann mit dem Bus auch erst um halb neun in Orivesi und muss dann noch nach Hause laufen und seit eineinhalb Wochen ist es dann auch schon dunkel. Das ich jedes Mal über einen Friedhof laufe, macht es irgendwie auch nicht besser.

Was mir aber aufgefallen ist, in Deutschland, wenn es 20:30 Uhr ist und dunkel ist immer noch was los, auch in den Dörfern um Cloppenburg, aber in Orivesi, nichts. Man könnte denken, man läuft mitten in der Nacht über eine Friedhof anstatt abends.

 

In meiner Freizeit habe ich mich schon ein paar Mal mit anderen Austauschschülern getroffen, vor allem mit Leire aus Mexiko, da sie direkt in Tampere wohnt. Dazu war ich noch zwei Mal mit meiner Gastfamilie im Wald ein bisschen wandern und dann Lagerfeuer machen und Wurst und Marshmallows grillen, es gibt übrigens erstaunlich viele Feuerstellen in Finnischen Wäldern, mit Grillspießen, Feuerholz und Grillrost, also wenn ihr nach Finnland kommt müsst ihr das definitiv ausprobieren.

 

Vielleicht schreibe ich schon nächste Woche einen Blogeintrag mehr, wenn ich dazu komme und erzähl von der Prüfungswoche, aber ich möchte noch nichts

versprechen.


Kommentare

Eine Antwort zu „Erste Schul Periode“

  1. Avatar von Steffen Kosian
    Steffen Kosian

    Liebe Freya ich freue mich sehr, dass es, Dir sogefällt.
    Spannend ist es auch, wie anders die Schule organisiert ist.
    Ich denke gerne an Dich, insbesondere natürlich auch an den Donnerstagen😉, ganz liebe Grüße Steffen

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