Wie schon angekündigt, kommt hier der nächste Blog. Ich weiß es kommt gerade richtig viel, aber es geht gerade auch so viel ab, was ich euch gerne erzählen möchte.
Zum einen die Lapplandtour von meiner Austauschorganisation mit anderen Austauschschülern. Also insgesamt war es echt mega cool, aber auch sehr wenig Schlaf und jeden Abend hatten wir ein Drama. Die Tour war leider insgesamt echt kurz, aber trotzdem sehr cool.
Wir waren ungefähr 70 Austauschschüler, zwei oder drei Rotarier (erwachsene verantwortliche Personen von meiner Austauschorganisation) und acht Rotex (ehemalige Austauschschüler). Es sind zwei Busse nach Lappland gefahren, der eine ist in Helsinki gestartet und dann über den Osten und der andere ist in Espoo (sehr nah an Helsinki) gestartet und dann über den Westen. Das war auch mein Bus. Die Busse sind glaub ich um 18 Uhr losgefahren und mein Bus Stop war dann in Nokia (das ist westlich von Tampere, nur ein paar Kilometer entfernt) um 0:15 am Sonntag früh morgens. Wir sind dann um 13 Uhr in unserem Hotel angekommen. Ich war eine von denen, die am Meisten Schlaf bekommen hat, ich habe 1 Stunde halb geschlafen, und dementsprechend waren alle auch sehr müde. Um 6 Uhr morgens hatten wir eine Pause, in der wir auch die Leute vom anderen Bus getroffen haben. Es war echt ein bisschen wie Familyrenunion, weil man die Meisten einfach seit dem Camp am Anfang in Karkku nicht mehr gesehen hat.
Im Hotel angekommen, gab es erstmal Mittag und dann kurz Zimmer beziehen. Wir waren immer zu dritt in einem Zimmer und die Zimmer wurden nach Nachnamen aufgeteilt. Ich hatte echt ziemlich Glück damit, da ich dadurch mit Leire (der Mexicanerin, die auch in Tampere wohnt) und Dahlia zusammen in einem Zimmer war. Dahlia ist aus Kalifornien, USA.
Nachdem wir kurz in unseren Zimmern waren ging es dann schon wieder eine halbe Stunde mit dem Bus zum Ski Resort, wo wir unsere Skier/Snowboard bekommen haben und während des wartens mit Schlitten die Skipiste runterfahren durften. Ansonsten ist am Sonntag nichts mehr bis nachts passiert, denn da gab es dann das erste Drama. Leire und ich hatten gerade das Licht ausgemacht und lagen im Bett, Dahlia war noch im Badezimmer, da sie duschen gehen wollte, und dann geht der Feueralarm an. Wir sind erstmal so “fuck”, gucken so raus auf den Flur, da kommt einer der Rotex und ist so “raus, alles raus, sofort”, wir also wieder zurück ins Zimmer, schnell Winterstiefel und Winterjacke an, draußen waren so ungefähr minus zehn Grad. Im Endeffekt standen wir dann so zehn Minuten mit allen draußen, ein paar hatten keine Jacke und zwei Leute nicht mal Schuhe, bei minus zehn Grad und Schnee. Am Ende stellt sich heraus, dass jemand das Schild am Badezimmer nicht gelesen hat, auf dem stand, dass man bitte nicht die Badezimmertür öffnen soll, wenn man heiß geduscht hat, weil die Feueralarm Sensoren sehr sensibel sind. Also alle wieder rein, Leire und ich wieder ins Bett und Licht aus, Dahlia hat gerade die Dusche angemacht und dann geht der Feueralarm wieder an. Zum Glück auch nach ein paar Sekunden wieder aus, wir haben uns noch nicht mal bewegt, aber das war ein kleiner Schock.
Montag ging es dann nach dem Frühstück wieder zum Skiresort und entweder Skifahren, Snowboarden oder Langlaufski. Das konnten wir im Voraus aussuchen, ich habe mich für Langlaufski entschieden, da ich etwas Neues ausprobieren wollte. Wir waren insgesamt nur fünf Leute, die das machen wollten: zwei Franzosen, Cyril und Lola, eine Japanerin, Juha, und Pia, eine andere Deutsche, und ich. Dazu haben wir zwei Rotex bekommen, Wilma, sie war in Frankreich im Austausch, und Loic, er war in Chile im Austausch. Mein Fazit vom Langlaufski ist, dass es auf jeden Fall anstrengender ist, als es aussieht, aber auch echt cool.
Nach dem Skifahren gab es Mittagessen und dann ging es zurück zum Hotel und es gab Sauna. Ich, leben seit vier Monaten in Finnland, habe natürlich noch nichts dazugelernt und nicht damit gerechnet, dass wir Sauna haben (Hallo Freya, du bist in Finnland, bist du eigentlich dumm) und hatte keine Badesachen dabei. Erst war dann der Plan mir eine Badehose bei Pia zu leihen und dann mit Sport-BH zu gehen, aber in der Umkleide waren dann einige so, lass einfach nackt gehen, da war ich dann auch dabei. Mädchen und Jungs natürlich getrennt. Bei den Mädchen hatten wir dann auf jeden Fall zwei Saunen und ich weiß nicht, wie es passiert ist, aber wir haben ungewollt eine textil und eine textilfreie Sauna erstellt, wie gesagt, war nicht geplant.
Am Abend ging es dann in eine Schule in der Nähe, wo wir dann verschiedene Sachen aus unseren Ländern performt haben. Mit den anderen fünf Deutschen, einer Östereicherin und einem halb Östereicher, halb Italiener haben wir zu dem Lied “Das rote Pferd” einen Tanz performt, bei dem alle mitmachen konnten.
Das Montagnacht-Drama war dann das Nordlichter Drama. Kurz, es gab die eventuelle Möglichkeit Nordlichter zu sein, also wolten alle natürlich raus, haben mit den Rotexern abgemacht, nur fünf Minuten, ein paar Leute sind dann nicht reingekommen, obwohl schon mehrfach gerufen wurde, die Rotarier waren richtig sauer und die Hotellady auch und insgesamt waren alle ziemlich sauer danach, weil ab einem Punkt damit gedroht wurde, wenn die Leute jetzt nicht reinkommen werden sie von Zukünftigen Fahrten ausgeschlossen usw.. Und man konnte auch nur kaum Nordlichter sehen und schon gar nicht mit bloßem Auge.
Dienstagmorgen ging es sehr früh los, wieder zum Ski Resort. Entweder Langlaufski, Snowboard, Ski fahren oder wenn man es nicht weiter machen wollte, konnte man tauschen oder auf eine Schneeschuhwanderung kommen. Wir waren dann nur noch drei beim Cross country Skiing (Langlauf Ski). Pia, ich und Rendell aus New York (dem Bundesstaat, nicht der Stadt) und ein Rotexer Loic. Es war auf jeden Fall sehr lustig und wir hatten ein riesiges Glück, da wir das US National Biathlon (oder so) Team getroffen haben. Die haben nämlich zur selben Zeit, als wir da waren, da trainiert. Rendell war total aus dem Häuschen, weil sie in den USA auch schon Langlaufski gemacht hat und das da auch verfolgt hat. Haben dann natürlich auch ein Foto gemacht. Übrigens, Loic, der Rotex, der mit uns unterwegs war, ist richtig crazy. Der Dude kann einfach fünf Sprachen und seine Muttersprache ist auch eigentlich Deutsch, da seine Mutter mehr oder weniger Deutsche ist, sein Vater ist aber Franzose und mit ihm spricht er dann immer französisch und er geht in Helsinki auch auf eine Deutsche Internationale Schule und hat da Finnisch als Zweitsprache. Er hat dann natürlich auch Englisch in der Schule gelernt und kann Spanisch, da er ein Jahr in Chile im Austausch war.
Am Dienstag Nachmittag gab es dann für meinen Bus zuerst einen Schlitten-Slalom Wettbewerb und dann haben wir mit dem anderen Bus getauscht und sind zu einer Husky Farm und hatten da dann auch eine Tour. Wir waren alle ein wenig enttäuscht, dass wir nicht mit einem Husky Schlitten gefahren sind, aber es war trotzdem echt cool.
Am Abend war dann ganz viel Flaggen unterschreiben und Pins Austauschen und ein wenig Feiern und Reden, da es schon unser letzter Abend war. Wir sind dann auch zwischen 22:30 Uhr und 23 Uhr nochmal nach draußen gegangen, da man Nordlichter sehen konnte. Da es am Montag Abend so ein Drama wegen der Nordlichter gab, gab es für Dienstagabend die Absprachen, dass wenn man welche sehen kann, uns die Rotexer Bescheid sagen und dann mit uns zusammen rausgehen. Sind dann erstmal durch 40 cm tiefen Schnee gestapft, um zu einer Stelle zu kommen, wo kein Licht mehr vom Hotel war und dann konnte man ein wenig mit eigenen Augen sehen, nochmal einiges mehr mit dem Handy.
Danach sind wir wieder rein und mussten in unsere Zimmer und natürlich gab es auch ein Dienstagnacht-Drama. Wir saßen ganz normal in unserem Zimmer, waren am Sachen packen, da schreibt jemand in unsere Gruppe mit den Austauschschülern:”Leute, die machen Alkoholtest” Ja, wir wurden dann alle auf Alkohol getestet, ein paar Leute wurden erwischt. Ich habe natürlich nichts getrunken, habe es zum einen nicht nötig, um Spaß zu haben und zum anderen bin ich auch nicht so dämlich.
Um 1 Uhr gab es dann tatsächlich nochmal die Möglichkeit, Nordlichter zu sehen und da die Alkoholtest bis kurz nach halb eins gingen, waren auch noch sehr viele wach. Wir sind dann wieder zu der weiter entfernten Stelle gegangen, diesmal alle schön mit Winterstiefel und Schlafanzughosen, aber es hat sich auf jeden Fall gelohnt, da man echt richtig viel mit bloßem Auge sehen konnte, das war echt beeindruckend und es hat sich definitiv gelohnt
Mittwoch war dann schon Abreise, wir sind erst drei Stunden nach Rovaniemi gefahren zum Santa Claus Village, wo auch die offizielle Poststation vom Weihnachtsmann war. Die Fahrt dahin war sehr ruhig, es haben fast alle geschlafen, wir hatten aber auch nicht allzu viel Schlaf auf der ganzen Fahrt. Auf dem Weg haben wir auch wieder Rentiere über die Straße laufen sehen. Die sind schon sehr schön.
Rovaniemi war aber echt richtig kalt, aber kaum Schnee, ich glaub wir hatten minus zehn Grad und der Boden war größtenteils sehr vereist. Es war aber sehr cool, ich habe ein bisschen viel Geld da gelassen, aber das ignorieren wir einfach. Das coolste war definitiv das Post Office, das wo Kinder aus der ganzen Welt ihre Briefe an den Weihnachtsmann schicken.
Nach einem Mittagessen um 14 Uhr, sehr spät für Finnische Verhältnisse, mussten wir uns dann zumindest von der Hälfte verabschieden, war voll traurig, und dann ging es zurück.
Mein Bus Stop war wieder in Nokia, aber diesmal um 1:30 Uhr. Mein Gastvater Heikki hat mich dann abgeholt und wir waren so um 2:30 Uhr in Orivesi, bin da auch ziemlich direkt ins Bett und habe erstmal am Donnerstag bis 14:30 Uhr geschlafen. Das war auch ganz dringend nötig und ich war immer noch müde danach.
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